Facilitation war vor 20 Jahren in der Schweiz kaum bekannt. Oft wurde es dannzumal gar mit Facility-Management verwechselt. Heute ist die Situation - nicht anders. Zwar nennen sich sehr viele Facilitator, und mischen dabei immer mal wieder Kraut mit Rüben. Dem wollen wir ein wenig Abhilfe schaffen. Wir gehen davon aus, dass es hilfreich ist, bestimmte Dinge gut zu klären, weil auf diese Weise Austausch und Kommunikation erleichtert werden. Gleichzeitig finden wir es wichtig, unsere Arbeit an einem Rahmenwerk anzulehnen, das international anerkannt ist und als Zertifizierungsleitlinie dient. Und da bieten sich einzig die Kernkompetenzen und der Ethic-Code der IAF (International Association for Faciltiators) an, deren Mitglied wir sind. In der Deutschschweiz sind wir zudem die einzigen, die auf dieser Basis rezertifiziert wurden. Seit 2024 ist Daniel Osterwalder zudem auch IAF-Mentor und unterstützt derzeit Mentees aus Indien, Italien und Rumänien dabei, ihren individuellen Weg hin zur Zertifizierung noch gezielter zu gestalten.
Facilitation ist erstens eine Haltung und zweitens eine sehr spezifische Art und Weise, wie wir mit Menschen, Teams und Unternehmen arbeiten und diese begleiten. Wir vertrauen dabei dem Prozess, gehen dabei davon aus, dass das Wissen im System ist und dass es uns dazu braucht, den Raum zu halten, damit dieses Wissen für ein Team oder ein Unternehmen für tragfähige Lösungen genutzt werden kann. Das klingt einfach: Raum halten. Nur: Wo sich zwei an den Hals wollen, wo sich andere verkriechen, die Faust im Sack machen und viele jede Art von Konflikt meiden wollen, da wird neutrales und allparteiliches Facilitation zu einer Art Königsdisziplin des Begleitens von Prozessen.
Das verlangt von uns, dass wir uns beispielsweise zurücknehmen, dass wir vor allem zuhören und dass wir unter anderem mittels sehr gut gewählter Fragen den Raum öffnen für neue Kombinationen des Wissens. Es geht nicht um Tools und eine Unmenge an Werkzeugen, weil uns klar ist, dass wir das Werkzeug sind, nicht mehr und nicht weniger.
Und was wir ebenfalls gut können: Wir können gut verschwinden, weil wir ziemlich gut verstehen, wann es uns nicht mehr braucht. Es geht uns deshalb nicht so sehr um Kundenbindung, sondern in erster Linie um eine hervorragende Kundenbeziehung als Basis für gute Zusammenarbeit.
Facilitation geht über Moderation, Mediation, Coaching, Zukunftsfacilitation oder Design Thinking hinaus. Vielmehr verbindet Facilitation diese verschiedenen Perspektiven unter einem Namen und unter einem Dach, getragen von Kreativität, dem Wissen und der Intuition jeder und jedes einzelnen.
Ein Facilitator ist Mediator, Moderator, »Change-Angel«, Innovationsarchitekt, Prozessbegleiter in einem. Die Facilitatorin verfügt über das Wissen und Können im Bewusstmachen und Erkennen von Teamdynamiken und Tiefenstrukturen in einer Gruppe.
Selbst hinter den schwierigsten Themen und Problemen, stehen Menschen oder Gruppen von Menschen, die nicht oder nicht mehr miteinander können oder auskommen. Ob wir das Klimakatastrophe nennen, Kriminalität, Verteilung, Krieg, Konflikt, Armut, Reichtum, Kapitalismus - Verursacher von all dem sind Menschen. Nun kennen wir Ansätze, die auch als Facilitation daherkommen, die diesen Themen und Probleme mit viel Struktur und Ordnung begegnen, in der Meinung, dadurch den Rahmen zu sichern, dass die Problemlösung friedlich, ruhig, geordnet und strukturiert verläuft. Das Dumme daran: Ordnung, Struktur und friedvolles Tun kann die Energie und das Chaos in einer Gruppe noch vervielfachen und das Feuer in der Gruppe erst so richtig entzünden.
Als Facilitator laufen wir vor diesen Problemen nicht davon, sondern steigen in die Hitze des Feuers hinein und arbeiten damit, um auf diese Weise Konflikte zu Gemeinschaft und Co-Creating zu transformieren.
Facilitation ist eine Grundhaltung, die Haltung, neutral und allparteilich einen Prozess zu begleiten und beispielsweise Konflikte und schwierige Situationen aufzulösen. Nicht indem wir diese vermeiden, sondern in diese hineinsteigen und gemeinsam mit den Beteiligten diesen Raum ausloten nach Lösungen.
Wir bieten als einzige in der Schweiz ein dreiteiliges Konzept zur Facilitate Team-Ausbildung an mit dem Ziel des Certified Professional Facilitators nach IAF. Dabei orientieren wir uns an den sechs Kernkompetenzen und dem Code of Ethics der International Association for Facilitators (IAF). Und weil wir uns mit unseren Grundhaltungen, Glaubenssätzen und mit der Kultur in Unternehmen beschäftigen, dauern diese Ausbildungen nicht 2-4 Tage, sondern bis zu 20 Tage. Weil uns klar ist, dass Transformation keine Pausenveranstaltung ist, sondern ein intensiver Prozess. Mit den entsprechenden Folgen auf unsere Formate.